KI und Soziale Arbeit
KI und Soziale Arbeit
Course offered by: | Prof. Dr. Robert Lehmann | ||
Offering University: | TH Nuremberg (GSO) | ||
Course Language: | German | ||
Subject Area: | Social Work | Free of Charge | |
Average Workload: | 15 Hours | Free of Charge | Enrol |
Picture Credits: Pascal Oswald |
What can you learn in this course?
In diesem Kurs wird Ihnen ein fachliches Verständnis von KI vermittelt, das Sie in die Lage versetzt, verschiedene KI-Anwendungen inhaltlich und ethisch zu reflektieren. Durch Übungen und Materialien, die für Ihre eigene berufliche Praxis relevant sind, erwerben Sie die Kompetenz, in Ihrem eigenen beruflichen Alltag KI-Anwendungen technisch zu verstehen und auf der Basis pragmatischer ethischer Modelle umfassend zu bewerten.
Outline
Grundlagen KI: In der aktuellen öffentlichen Diskussion sind viele Modewörter in Gebrauch und die Rezeption maschineller Lernverfahren in den Medien ist sehr breit. Chancen und Risiken werden oft sehr plakativ diskutiert. Das erste Kapitel vermittelt Ihnen ein Grundverständnis der häufig verwendeten Begriffe und den dahinterstehenden mathematischen und technischen Verfahren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer differenzierten Darstellung der Potenziale und Risiken von Methoden der KI. Ganz bewusst werden die Inhalte hier gemeinsam von Professor*innen der Informatik und der Sozialen Arbeit vermittelt.
Ethische Fragestellung: Nachdem ein technisches Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen der KI allgemein erlangt wurde, ist eine ethische Bewertung zunächst auf allgemeiner Ebene nötig. Daher werden in diesem Themenblock die Grundlagen für eine ethische Bewertung von KI in den Feldern der Sozialen Arbeit in den Vordergrund gerückt, die die Diskussion der folgenden Kapitel bereichern sollen. Dabei wird einerseits die Bandbreite der ethischen Ansätze und Überlegungen zu diesem Thema verdeutlicht, andererseits jedoch eine pragmatische Anwendung der ethischen Urteilsfindung dargestellt, die Sie in praktischen Situationen in einer angemessenen Frist zu einem fundierten handlungsleitenden ethischen Urteil befähigt, quasi im Sinne einer ethischen Risikobewertung.
KI in der Praxis: In diesem Kapitel werden KI-Anwendungsbeispiele vorgestellt und ausprobiert. Insbesondere wird hier die aktuell in den USA bereits verwendete KI-basierte Gefährdungseinschätzung im Kinderschutz thematisiert. Dabei wird einerseits dargestellt, wie solche Algorithmen programmiert werden können, andererseits wird deren Einsatz kritisch vor der im vorherigen Kapitel entwickelten ethischen Perspektive diskutiert. Auch der Einsatz von sozialer Robotik in verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit und Pflege wird hier vertieft behandelt. Die Möglichkeiten und Grenzen, wie Emotionalität von Systemen der KI dargestellt werden kann, werden hier anhand authentischer Beispiele diskutiert.
KI in der Lebenswelt der Klient*innen: Neben den Auswirkungen von KI auf den Arbeitsalltag der Sozialen Arbeit selbst, sind auch die Auswirkungen auf die alltäglichen Lebenswelten der Klient*innen zu reflektieren. Es ist eine zentrale Aufgabe der Sozialen Arbeit, ihre Klient*innen im Umgang mit KI-basierten Systemen zu unterstützen, bzw. für Risiken und Gefahren zu sensibilisieren. Daher werden in diesem Themengebiet Anwendungen von KI thematisiert, die gerade für marginalisierte Zielgruppen der Sozialen Arbeit relevant sind.
Course offered by
Prof. Dr. Robert Lehmann vertritt an der TH Nürnberg das Lehrgebiet Theorien und Handlungslehre der Sozialen Arbeit und ist Mitglied der akademischen Leitung des Instituts für E-Beratung. Zuvor war er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt als akademischer Oberrat tätig. Dort forschte er zur didaktischen Gestaltung von elektronischen Lernumgebungen und zur Wirkung von Sozialer Arbeit. Praktische Erfahrungen sammelte er bei der Brücke München e.V. im Täter-Opfer-Ausgleich mit Graffitisprayern.
Prof. Dr. Joachim König ist Vizepräsident für Forschung & Entwicklung an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, Leiter des Instituts für Praxisforschung und Evaluation (IPE) und des Wicherninstituts für diakonische Praxisforschung der Rummelsberger Diakonie an der EVHN sowie wissenschaftlicher Leiter der berufsbegleitenden Weiterbildung zum Sozialwirt (bbw/Hochschule).
Further authors
Prof. Dr. Michael Domes vertritt an der TH Nürnberg das Lehrgebiet Theorien und Handlungslehre in der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit. Seine weiteren Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind Ethik in unterschiedlichen professionsspezifischen Zusammenhängen, Aspekte professioneller Beziehungsgestaltung sowie Recovery.
Prof. Dr. Christian Ghanem vertritt an der TH Nürnberg das Lehrgebiet Theorien und Handlungslehre in der Sozialen Arbeit und insbesondere Themen der Resozialisierung. Zuvor war er Vertretungsprofessor an der Katholischen Stiftungshochschule München (Abteilung Benediktbeuern) und Bewährungshilfe am Landgericht München. Seine Lehr- und Forschungsaktivitäten umfassen Themen der Straffälligenhilfe, Digitalisierung und Professionalisierung der Sozialen Arbeit.
Prof. Dr. Jens Albrecht beschäftigt sich im Rahmen seiner Tätigkeit an der Fakultät Informatik mit den Anwendungsmöglichkeiten für Big Data und Künstliche Intelligenz. Der Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit liegt auf der maschinellen Analyse natürlichsprachlicher Texte für Gestaltung intelligenter Assistenzsysteme.
Prof. Dr. Thomas Voit lehrt seit 2014 Wirtschaftsinformatik an der TH Nürnberg und war zuvor in der Automobilindustrie im Bereich IT- und Prozessmangement tätig. Während seiner Promotion beschäftigte er sich mit Verfahren der datengetriebenen Mustererkennung zur Entwicklung und Überprüfung von Kausalhypothesen.
Erica Metzner ist Leiterin des Suchthilfezentrums der Stadtmission Nürnberg e. V., sie ist Vorsitzende des ev. Fachverbandes Sucht der Diakonie in Bayern, Mitglied im Fachausschuss Statistik der DHS (Deutsche Hauptstelle für Sachfragen). Sie hat eine Ausbildung in Personenzentrierter Psychotherapie und Coaching und ist approbierte Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin. Praxiserfahrung sammelt sie seit über 30 Jahren als Sozialpädagogin in der Suchtberatungsarbeit.
Carolyn Haberkern ist zum Zeitpunkt der Kursentwicklung Studentin der Sozialen Arbeit und unterstützt das Team des Instituts für E-Beratung als Studentische Hilfskraft. In dieser Zeit wirkt sie bei der Entwicklung einer KI-Anwendung und der Organisation des Fachforums mit. Außerdem ist sie tätig im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
Sylvia Engels schloss ihr Staatsexamen in Germanistik, Sozial- und Erziehungswissenschaften ab und ist zertifizierte Onlineberaterin. Sie arbeitet seit 2020 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für E-Beratung, insbesondere im Bereich Weiterbildung, und als freiberufliche Referentin für Medienbildung.
Aleksandra Poltermann ist Soziologin (M.A.) und koordiniert verschiedene Projekte des Instituts für E-Beratung seit 2020. Ihre thematischen Schwerpunkte sind bisher KI und Soziale Arbeit.
Die Kursentwicklung fand außerdem unter Beteiligung und Unterstützung folgender Personen statt: Miriam Eckert, Tomasz Kowalik, Luca Krause, Pascal Oswald und Yuli Zimen.
Ein besonderer Dank geht an Sigrid Zauter, die Geschäftsführerin des E-Beratungsinstituts. Außerdem bedankt sich das Kursteam beim Projekt KAIMo, EMPAMOS und dem Team des E-Beratungsinstituts.
Die Autor*innenschaft möchte sich an dieser Stelle auch ganz herzlich bei der Virtuellen Hochschule Bayern und allen Beteiligten bedanken!
Hinweis Diversity und Gender:
Wir sprechen uns als gesamtes Team klar für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Stereotypisierungen und Diskriminierung aus. Während der Kurs-Erstellung wurde auch reflektiert, wen die beteiligten Personen bewusst oder auch unbewusst repräsentieren. Die Zusammensetzung der Beteiligten beruht auf ihrer Expertise zum Thema und ihrer Angehörigkeit zur Technischen Hochschule Nürnberg, spiegelt ggf. aber auch gesellschaftliche und strukturelle Verhältnisse wider. Bei der Kurs-Erstellung wurde grundsätzlich Wert auf ein kollegiales Miteinander gelegt und wir haben uns Mühe gegeben, die Reproduktion kritischer gesellschaftlicher Verhältnisse nach Möglichkeit zu reduzieren bzw. auszugleichen. Wir bitten um Verständnis, falls dies nicht an allen Stellen des Kurses gleichermaßen gelungen ist.
Target group
Das Angebot richtet sich an Personen, die professionell im sozialen Bereich tätig sind oder sein werden, insbesondere Sozialarbeiter*innen, sowie Personen in der akademischen Ausbildung, also Studierende der Fachrichtungen Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Sozialwesen sowie angrenzende Bereiche. Da die Thematik der KI einerseits komplexes technisches Wissen notwendig macht, andererseits aber gerade dieser Themenbereich für Personen der Zielgruppe mit vielen negativen Konnotationen verbunden ist, kann in diesem Format einerseits die Nähe zur eigenen scientific community abgebildet werden, andererseits die Fachkompetenz aus der Informatik für die Zielgruppe erschlossen werden.
Confirmation of participation
Sie können für diesen Kurs einen Teilnahmeschein erhalten, wenn Sie mindestens 75 Prozent der gekennzeichneten Aufgaben erfolgreich absolviert haben.