Umgang mit funktionellen Körperbeschwerden

  • Begrifflichkeiten, Häufigkeiten und Entstehungsmodelle
  • Hinweise erkennen, diagnostische Sicherheit gewinnen
  • Beruhigen, Beraten und abwartendes Offenhalten
  • Entschleunigen und Behandlungssetting anpassen
  • Aufmerksam zuhören und nachfragen
  • Wohlüberlegt untersuchen, anordnen und nachbesprechen
  • Krankheitswert und diagnostische Zuordnung(en) klären
  • Erklären, benennen, gemeinsam erarbeiten
  • Beschwerden lindern, Selbstwirksamkeit und körperliche Aktivität stärken
  • Zusammenarbeiten und Rat einholen
Inhalt

Der offene Online-Kurs zum diagnostischen und therapeutischen Umgang mit funktionellen Körperbeschwerden

 

Körperliche Beschwerden gehören zu unserem Alltag. Oft verschwinden sie spontan oder durch kleine Veränderungen wieder, z. B. durch Ablenkung oder Erholung. Halten die Beschwerden hingegen an oder beeinträchtigen sie den Alltag, kann man aber nicht mehr von normalen Befindlichkeitsstörungen sprechen.

Sehr häufig suchen Menschen Arztpraxen auf, weil sie unter unklaren körperlichen Beschwerden leiden: zum Beispiel unter regelmäßig auftretenden Bauchschmerzen, schneller körperlicher und geistiger Erschöpfbarkeit oder wiederkehrendem Schwindel. Oft sind die Betroffenen besorgt, schwer krank zu sein. Auch fällt es ihnen häufig schwerer, ihre Alltagsaufgaben zu bewältigen; ihre Lebensqualität ist beeinträchtigt. In vielen Fällen haben sie bereits schlechte Erfahrungen im Gesundheitssystem gemacht, weil ihre Beschwerden verharmlost oder als eingebildet bezeichnet wurden.

Eine sinnvolle Abklärung dieser Beschwerden ist wichtig. Natürlich müssen gefährliche Ursachen ausgeschlossen werden. Liegen den Beschwerden bekannte körperliche oder seelische Erkrankungen zugrunde, müssen diese behandelt werden. Wenn aber die durch die Beschwerden hervorgerufene Belastung, die eigene Aufmerksamkeit für die Beschwerden oder die Auswirkungen der Beschwerden auf die Leistungsfähigkeit im Verhältnis zu den erhobenen Befunden übermäßig stark sind, ist zumindest ein Teil der Beschwerden wahrscheinlich funktionell.

Funktionelle Körperbeschwerden entstehen durch das Zusammenspiel körperlicher und psychischer Mechanismen. Sie haben fast nie eine einzelne Ursache, sondern mehrere Bedingungen, Auslöser und aufrechterhaltende Faktoren. Eines ihrer Kennzeichen ist, dass sie durch äußere und innere Einflüsse modulierbar sind – und sich in bestimmten Situationen verbessern oder aber verschlechtern. Ihr Verlauf wird durch den eigenen Umgang, aber auch durch Behandlerverhalten beeinflusst.

Funktionelle Körperbeschwerden sind so häufig, dass sie frühzeitig erwogen werden sollten. Werden sie übersehen oder falsch behandelt, können sie chronifizieren. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat aus diesem Grund eine umfangreiche systematische Leitlinie für diese Beschwerden veröffentlicht, auf der dieser Kurs aufbaut.

In unserem OPEN vhb-Kurs thematisieren wir neben ätiologischen Modellen und typischen Merkmalen funktioneller Körperbeschwerden vor allem Möglichkeiten einer effektiven Grundversorgung von betroffenen Patient*innen.

Wir haben unseren Gratis-Online-Kurs insbesondere für Hausärzt*innen entwickelt, da diese für Betroffene meist die erste Anlaufstelle sind, wenn es um eine Abklärung und Therapie ihrer Beschwerden geht. Nicht zuletzt aufgrund der Vielfalt der Krankheitsbilder können aber auch ganz generell Beschäftigte im Gesundheitswesen, wie beispielsweise Praxispersonal, Psycho- und Physiotherapeut*innen oder Fachärzt*innen, von den Kursinhalten profitieren. Zudem stellt unser Lernangebot für Medizinstudierende eine interessante Möglichkeit zur Weiterbildung und Vertiefung dar. Ebenfalls können sich von funktionellen Körperbeschwerden betroffene Menschen sowie deren Angehörige im Rahmen der Kursbearbeitung genauer über die verschiedenen Formen funktioneller Körperbeschwerden, deren Hintergründe und mögliche Behandlungsmethoden informieren oder ihr bereits vorhandenes Wissen auffrischen oder vertiefen.

In diesem kostenlosen OPEN vhb-Kurs erfahren Sie, was man unter funktionellen Körperbeschwerden versteht, mit welchen Begrifflichkeiten sie gegenwärtig umschrieben werden und welche Faktoren eine Rolle für ihre Entstehung spielen. Wir zeigen Wege auf, wie behandelnde Ärzt*innen Hinweise auf funktionelle Körperbeschwerden – auch funktionelle Syndrome, somatische Belastungsstörung oder „Bodily Distress“ genannt – besser erkennen und diagnostisch einordnen können. Sie erfahren zudem, wie eine ausführliche Anamnese und die körperliche Untersuchung dabei helfen, funktionelle Körperbeschwerden zu identifizieren und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten. Der Kurs enthält weiterhin Anregungen, mit welchen Strategien Behandelnde eine gute und vertrauensvolle therapeutische Beziehung herstellen und aufrechterhalten können, die für Patient*innen mit funktionellen Körperbeschwerden besonders wichtig ist.

Die Gliederung dieses offenen Online-Kurses spiegelt die drei Phasen der medizinischen Grundversorgung funktioneller Körperbeschwerden wider und zeigt dadurch auch auf, wie eine systematische Vorgehensweise den Behandlungserfolg unterstützen kann:

  • Initiale Grundversorgung
  • Simultandiagnostik der körperlichen UND psychischen Situation
  • Arbeit am Erklärungsmodell und Möglichkeiten zur Krankheitsbewältigung

Die Kapitel des Kurses sind interaktiv und abwechslungsreich gestaltet. Bei der Wissensvermittlung kommen neben textbasierten Informationen auch Videos, anschauliche Grafiken und Übungsaufgaben zum Einsatz. Weiterführende Literaturempfehlungen ergänzen die Kursinhalte für all diejenigen, die tiefer in den Bereich der funktionellen Körperbeschwerden einsteigen möchten. Jedes Kapitel schließt mit einigen „Take Home Messages“, in denen die Inhalte aufgegriffen und kompakt zusammengefasst werden.

Zahlreiche Übungsaufgaben (Online-Selbsttests) ermöglichen Ihnen eine regelmäßige Überprüfung Ihres individuellen Lernfortschritts. Haben Sie mindestens 60 Prozent aller im Kurs enthaltenen Aufgaben gemeistert, können Sie sich eine automatisch generierte Teilnahmebestätigung herunterladen.

Für das Absolvieren des gesamten Kurses sollten Sie etwa zehn Stunden einplanen. Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf und sollten deshalb nach Möglichkeit in der vorgegebenen Reihenfolge durchgearbeitet werden. Ihre Zeit können Sie sich dabei völlig frei einteilen.

Einleitung

Alle Vorteile von OPEN vhb auf einen Blick

Abschnitt für Icons und Features

Kostenfrei

Alle OPEN vhb-Kurse sind gratis belegbar, Sie müssen sich lediglich registrieren.

Ortsunabhängig

Unsere Kurse haben keine Präsenzveranstaltungen. Sie können orts- und zeitunabhängig belegt werden. Einzig eine Internetverbindung sowie ein geeignetes Endgerät sind nötig.

Offen für alle

Um einen Kurs bei der OPEN vhb zu belegen, müssen Sie weder an einer Hochschule eingeschrieben sein, noch Abitur oder einen vergleichbaren Bildungsabschluss vorweisen. Unsere Kurse sind für alle!

Einleitung

Informationen zum Kurs

An wen richtet sich der OPEN vhb-Kurs „Umgang mit funktionellen Körperbeschwerden“?

 

Das Gratis-Online-Lernangebot richtet sich ganz generell an Beschäftigte im Gesundheitswesen wie beispielsweise Hausärzt*innen, Praxispersonal, Psycho- und Physiotherapeut*innen oder Fachärzt*innen. Zudem stellt unser Lernangebot für Medizinstudierende eine gute Möglichkeit dar, in diesem Bereich grundlegende Kenntnisse zu erwerben. Nicht zuletzt können sich betroffene Menschen sowie deren Angehörige im Rahmen der Kursbearbeitung genauer über die verschiedenen Formen funktioneller Körperbeschwerden, deren Hintergründe und mögliche Behandlungsmethoden informieren.

Inhalt

Was lernen Sie in diesem Kurs?

 

Auf der Grundlage der Leitlinie für funktionelle Körperbeschwerden macht Sie der kostenlose Online-Kurs mit typischen Merkmalen dieser Beschwerden vertraut und unterstützt Sie dabei, diese etwa von Befindlichkeitsstörungen abzugrenzen. Sie erfahren, warum die komplexen, heterogenen und unspezifischen Symptome funktioneller Körperbeschwerden besondere Anforderungen an Anamnese, Diagnostik und Therapie stellen. Wir zeigen dabei auf, warum eine systematische Grundversorgung sowie eine vertrauensvolle Beziehung zu den Patient*innen bei der Behandlung funktioneller Körperbeschwerden von entscheidender Bedeutung sind.

Das Ziel des Kurses ist es, mit einem besseren Verständnis um die besonderen therapeutischen Anforderungen bei funktionellen Körperbeschwerden bei Patient*innen und Ärzt*innen gleichermaßen eine höhere Behandlungszufriedenheit zu ermöglichen und den Betroffenen wieder zu einer höheren Lebensqualität zu verhelfen.

 

Wie baut sich der Kurs auf?

 

In den Kapiteln 1 bis 3 widmen wir uns der initialen Grundversorgung. Im Anschluss betrachten wir die erweiterte Grundversorgung, die in zwei Bereiche untergliedert ist (Kapitel 4 bis 7: Simultandiagnostik; Kapitel 8 bis 10: „Vom Erklärungsmodell zur Bewältigung“).

1/10 Begrifflichkeiten, Häufigkeiten und Entstehungsmodelle

Wann ist jemand eigentlich „krank“? Sind auch kurzzeitige, ggf. stressbedingte Beschwerden bereits als Krankheit einzuordnen?

Bevor wir mit der eingehenden Erläuterung der therapeutischen Grundversorgung von funktionellen Körperbeschwerden beginnen, klären wir zunächst, was die Fachwelt unter funktionellen Körperbeschwerden versteht und wie sich diese von anderen Krankheitsbildern oder Befindlichkeitsstörungen unterscheiden.

Sie erfahren in diesem einführenden Kapitel zudem, wie verbreitet funktionelle Körperbeschwerden in unserer Gesellschaft sind und welche prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren in der Ätiologie der funktionellen Körperbeschwerden eine Rolle spielen.

2/10 Hinweise erkennen, diagnostische Sicherheit gewinnen

Funktionelle Körperbeschwerden und ihre Verläufe sind in vielen Fällen sehr heterogen und variabel. Das macht es so schwer, sie überhaupt erst zu erkennen und im Anschluss für die Therapie richtig einzuordnen. Im zweiten Kapitel unseres kostenlosen Online-Kurses stellen wir Ihnen deshalb das Modell der initialen Grundversorgung vor, das den Behandelnden dabei hilft, …

  • … Hinweise auf funktionelle Körperbeschwerden sicherer und früher zu identifizieren,
  • … in der Diagnostik mehr Sicherheit zu gewinnen und
  • … die Anamnese und die körperliche Untersuchung auf funktionelle Körperbeschwerden abzustimmen.

3/10 Beruhigen, Beraten und abwartendes Offenhalten

Nicht selten geschieht es, dass Patient*innen mit ihren Beschwerden in die Arztpraxis kommen und dann unmittelbar eine eindeutige Diagnose ihres Krankheitsbildes erwarten. Als Ärztin oder Arzt steht man im Fall funktioneller Körperbeschwerden jedoch vor der Herausforderung, bei unspezifischen Krankheitssymptomen zunächst auf „Ursachensuche“ gehen zu müssen. Dies wiederum kann bei Patient*innen zu einer zusätzlichen Verunsicherung führen. Aus diesem Grund dreht sich in diesem Kapitel unseres OPEN vhb-Kurses alles um die Arzt-Patient-Beziehung in Zusammenhang mit der Therapie funktioneller Körperbeschwerden.

Sie lernen, Patient*innen mehr Sicherheit zu vermitteln:

  • durch eine einfühlsame Befragung und Anamnese
  • durch das Wissen, auf welche Hinweise und Symptome bei der körperlichen Untersuchung zu achten ist
  • durch eine fundierte Beratung, im Rahmen derer die Beschwerden nicht verharmlost werden
  • durch das Wissen, in welchen Fällen abwartendes Offenhalten eine sinnvolle Option sein kann

4/10 Entschleunigen und Behandlungssetting anpassen

Viele Patient*innen mit funktionellen Körperbeschwerden haben einen längeren Leidensweg mit vielen Arztterminen hinter sich, ohne dass sich bei ihren Beschwerden eine Besserung eingestellt hat. Das führt oft zu Frustration oder Zweifeln an den Therapiemethoden. Mitunter fühlen sich Betroffene von Ärzt*innen auch nicht richtig ernstgenommen.

Umso wichtiger ist es, für Patient*innen mit funktionellen Körperbeschwerden einen ganz besonderen, individuellen Behandlungsrahmen zu entwickeln, der von fachlicher Kompetenz, Einfühlsamkeit und Empathie geprägt ist. Im Idealfall sind das gesamte Behandlungspersonal, die Räumlichkeiten und die praxisinternen Prozesse auf den bewussten Umgang mit den Patient*innen hin ausgerichtet.

Viele Ärzt*innen kennen das Problem, dass Patient*innen, die bereits eine längere „Arzt-Odyssee“ hinter sich haben, oft mir sehr hohen Erwartungen in die Praxis kommen. In unserem offenen Kursangebot geben wir deshalb Anregungen, wie man Patient*innen das Gefühl vermitteln kann, verstanden zu werden und „gut aufgehoben“ zu sein. Wir zeigen auch, dass es dabei nicht nur um aufmerksames Zuhören geht, sondern ebenso um Faktoren wie Terminplanung und Teammanagement.

5/10 Aufmerksam zuhören und nachfragen

In diesem Kapitel betrachten wir mit dem aufmerksamen Zuhören und Nachfragen eine wichtige Facette der Arzt-Patient-Beziehung. Wir empfehlen, gerade die frühen Gesprächsphasen als „Bühne der Patient*innen“ zu betrachten und dabei genau auf alle Details zu achten – vom Erzählten über die Körpersprache und Stimmung bis hin zu allen weiteren Signalen, die Patient*innen auch „zwischen den Zeilen“ aussenden. Zudem stellen wir Ihnen einige hilfreiche Gesprächstechniken vor.

6/10 Wohlüberlegt untersuchen, anordnen und nachbesprechen

„Viel hilft nicht immer viel“: Zu viele Untersuchungen oder Überweisungen an andere Fachärzt*innen können Patient*innen auch zusätzlich beunruhigen oder gar abschrecken. Deshalb ist es gerade bei Patient*innen mit funktionellen Körperbeschwerden wichtig, im Rahmen der Diagnostik sehr überlegt und strukturiert vorzugehen.

Unser offener Online-Kurs vermittelt Methoden und Wege, wie redundante Untersuchungen vermieden werden und durch ein systematisches Vorgehen Vertrauen und Zuversicht der Patient*innen gestärkt werden können. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer guten somatischen Kompetenz.

7/10 Krankheitswert und diagnostische Zuordnung(en) klären

Zu einer systematischen und strukturierten Diagnostik gehört auch eine umfassende Dokumentation, um die Beschwerden besser nach Symptomen, Symptomgruppen, Krankheitsbildern und Diagnosen einordnen zu können. Dabei sollten auch psychosoziale Faktoren Berücksichtigung finden.

Im siebten Kapitel unseres kostenfreien Online-Lernangebots erfahren Sie, wie Sie die Dokumentation bei der Bewertung von Schutz- und Risikofaktoren als wichtiges Hilfsmittel zur Ermittlung des Krankheitswerts, des Schweregrads und einer Prognose heranziehen. Sie lernen weiterhin verschiedene Möglichkeit der Klassifikation funktioneller Körperbeschwerden kennen, die eine individuelle Diagnostik erleichtern. Darüber hinaus zeigen wir auch die häufigsten Fallstricke bei der Diagnosevergabe auf.

8/10 Erklären, benennen, gemeinsam erarbeiten

Im achten Kapitel unseres Gratis-Online-Kurses befassen wir uns mit der Zeit nach der ersten Diagnostik. In dieser Phase geht es für die behandelnden Personen insbesondere darum, den Patient*innen …

  • … die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen möglichst verständlich, anschaulich und einfühlsam zu erklären
  • … Perspektiven und Optionen für eine weitere Therapie aufzuzeigen

Wir erläutern, wie Ärzt*innen und Patient*innen gemeinsam nachvollziehbare multifaktorielle Erklärungsmodelle entwickeln, in denen die bisherigen Erkenntnisse über die individuellen Beschwerden miteinander verknüpft und daraus mögliche Lösungen abgeleitet werden. Ein solches Erklärungsmodell kann Ausgangspunkt für die weitere gemeinsame Arbeit an Therapiezielen und Erwartungen sein.

9/10 Beschwerden lindern, Selbstwirksamkeit und körperliche Aktivität stärken

Patient*innen wünschen sich eine Linderung ihrer Beschwerden und kommen vor diesem Hintergrund mit gewissen Erwartungen und Hoffnungen in die Arztpraxis. Die behandelnden Ärzt*innen stehen hier in einem Spannungsfeld zwischen passiven (z. B. Gabe von Medikamenten) oder invasiven Maßnahmen auf der einen und aktiven Bewältigungsstrategien auf der anderen Seite. Wir erläutern in diesem Kapitel unseres kostenlosen OPEN vhb-Kurses, welche Vorteile eine aktive Strategie gegenüber einer passiven hat und geben Tipps, wie sich Betroffene zur Durchführung der gewählten Maßnahmen motivieren lassen. In diesem Zusammenhang gehen wir auch ausführlich auf die Aspekte der Selbstfürsorge, der Selbstwirksamkeit und der körperlichen Aktivität ein.

10/10 Zusammenarbeiten und Rat einholen

Was ist zu tun, wenn vielschichtige funktionelle Beschwerden in einer Komplexität vorliegen, dass sie für Hausärzt*innen allein nicht therapierbar sind? Wann sollten andere Fachärzt*innen oder Psychotherapeut*innen für eine multimodale Behandlung hinzugezogen werden?

Im letzten Kapitel unseres offenen Online-Lernangebots erkunden wir, wie sich ein multimodales Behandlungskonzept erarbeiten lässt. Dabei befassen wir uns unter anderem mit den folgenden Fragestellungen:

  • Bei welchen Indikationen erscheint eine multimodale Behandlung sinnvoll?
  • In welchen Fällen sollte eine (teil-)stationäre Behandlung in Betracht gezogen werden?
  • In welchen Fällen kommt eine psychotherapeutische Behandlung in Frage?
  • Wie lässt sich für Patient*innen mit schweren Verläufen ein Gesamtbehandlungsplan aufstellen?
  • Wie kann eine multimodale Behandlung am besten vor- und nachbereitet werden?

Nach Abschluss des Kurses …

 

… kennen Sie wesentliche Aspekte funktioneller Körperbeschwerden und haben ein Bewusstsein für die Komplexität, Heterogenität und Vielschichtigkeit möglicher Krankheitsbilder entwickelt.

Sie können funktionelle Körperbeschwerden von Befindlichkeitsstörungen unterscheiden.

Sie haben Einblicke in die Arbeit der Behandelnden mit den Patient*innen erhalten – von der einfühlsamen Anamnese über die körperliche Untersuchung und die Diagnostik bis hin zu den besonderen Anforderungen, welche die Grundversorgung von Menschen mit funktionellen Körperbeschwerden an die Behandelnden stellt.

Sie haben erkannt, warum eine klar strukturierte Dokumentation nicht nur für die Bewertung der Krankheitssymptome, sondern auch für die Erstellung von Erklärungsmodellen von großer Bedeutung ist.

Sie wissen, dass bei der Linderung der Beschwerden passive Ansätze nicht immer zielführend sind und sich mit Maßnahmen der Selbstaktivierung in vielen Fällen nachhaltigere Erfolge erzielen lassen.

Schließlich haben Sie erfahren, wie wichtig eine gut geplante Zusammenarbeit mit Fachärzt*innen und/oder Psychotherapeut*innen bei der Behandlung schwerer Verläufe funktioneller Körperbeschwerden sein kann und wie sich eine solche multimodale Therapie mit Hilfe eines Gesamtbehandlungsplans koordinieren lässt.

Jetzt kostenlos einschreiben!

Melden Sie sich zu unserem kostenlosen Online-Kurs über den Umgang mit funktionellen Körperbeschwerden an und lernen Sie mehr über Gesprächsführung, balancierte Diagnostik und aktive Bewältigung im Zusammenhang mit funktionellen Körperbeschwerden.

Inhalt

Fragen zum Kurs

Patient*innen mit funktionellen Körperbeschwerden haben nicht selten bereits viele Ärzt*innen und/oder sonstige Behandelnde ohne Erfolg konsultiert („Dicke Akte – kein Befund“). In vielen Fällen resultiert daraus eine gewisse Verzweiflung, weil es bislang niemandem gelungen ist, die Ursachen ihrer Beschwerden zu identifizieren und ihnen nachhaltige Linderung zu verschaffen. Manche Betroffene sind frustriert und fühlen sich nicht mehr ernstgenommen.

Die Heterogenität der möglichen Symptome und Symptomcluster stellt Behandelnde funktioneller Körperbeschwerden vor große Herausforderungen, sowohl fachlich als auch im einfühlsamen Umgang mit den Patient*innen.

Mit seinem dreistufigen Aufbau vermittelt dieser kostenlose Online-Kurs nicht nur Grundwissen über Ausprägungen funktioneller Körperbeschwerden, sondern liefert zugleich wertvolle Tipps für die strukturierte Gestaltung der Behandlungsphasen in der somatischen Grundversorgung.

Der Kurs umfasst zehn Kapitel und lässt sich in etwa zehn Stunden absolvieren. Beim Durcharbeiten der Inhalte können Sie sich Ihre Zeit frei einteilen. Jedes Kapitel bietet Verständnisfragen und Übungs-/Quizaufgaben, anhand derer Sie Ihren Lernfortschritt selbstständig überprüfen können.

Wenn Sie mindestens 60 Prozent aller im Kurs enthaltenen Online-Selbsttests erfolgreich bearbeitet haben, können Sie sich eine automatisch generierte Teilnahmebestätigung herunterladen.

Inhalt

Anbieter

 

Prof. Dr. med. Peter Henningsen
Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar
Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

 

Prof. Dr. med. Antonius Schneider
Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar
Ärztlicher Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung

Vertiefende Inhalte zum Kurs

Im offenen Online-Kursprogramm OPEN vhb der Virtuellen Hochschule Bayern stehen Ihnen eine Reihe weiterer kostenfreier Online-Kurse aus dem Bereich der Medizin oder aus angrenzenden Bereichen zur Verfügung, wie zum Beispiel die folgenden:

Einleitung

Immer informiert bleiben!

Sie interessieren sich neben der Medizin noch für viele weitere Themen, zu denen Sie sich ebenfalls fortbilden möchten?

Dann melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter und erhalten Sie regelmäßig Informationen zu neuen Kursangeboten und Inhalten der OPEN vhb.

Füllen Sie einfach nebenstehendes Formular aus und melden Sie sich mit wenigen Klicks für unseren Newsletter an.

CleverReach-Newsletter
Einverständnis zur Datenverarbeitung *
Nach Oben