BENUTZERZENTRIERTE GESTALTUNG UND EVALUATION VON COMPUTERSYSTEMEN
Grundlagen der Mensch-Computer-Systeme
- Mensch-Computer-Interaktion
- Benutzerzentrierte Gestaltung
- Evaluation: Einführung
- Evaluation: Methoden
- Expertenevaluation
Wenn wir uns heute einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone kaufen, erwarten wir vor allem eines: Das Gerät soll schnell und einfach zu bedienen sein. Viele wollen sich nicht erst lange einarbeiten oder komplizierte Einstellungen und Konfigurationen vornehmen. Der Anspruch an Endgeräte oder Apps ist, dass sich diese gut und gewinnbringend in unseren Alltag, unsere Arbeitsgewohnheiten und unsere Umgebung integrieren lassen. Denn schließlich sollen Computersysteme für den Menschen da sein und nicht umgekehrt.
Mittlerweile verfügt ein großer Teil von Programmen über einheitliche Benutzerschnittstellen. Dies führt oft dazu, dass sich Nutzer*innen sofort „zu Hause“ fühlen und unmittelbar loslegen können. Doch das war nicht immer so – bis dahin war es ein langer Weg. In unserem kostenfreien Online-Kurs wollen wir erkunden, wie die Interaktion zwischen Mensch und Computer funktioniert. Und wir schauen uns an, wie Hard- und Software-Entwickler ein möglichst intuitives und sicheres Benutzererlebnis ermöglichen können.
In diesem Gratis-Lernangebot erfahren Sie, wie Nutzer*innen bereits in den Entwicklungsprozess eines Computersystems eingebunden werden können. Wir demonstrieren Ihnen auch Methoden, mithilfe derer man überprüfen kann, ob ein Computersystem die Bedürfnisse der Nutzer*innen erfüllt. Weiterhin werden wir uns mit der Frage beschäftigen, inwieweit ein Computersystem seinen Nutzer*innen tatsächlich die Erledigung von Aufgaben erleichtert. Kurzum: Sie lernen die Grundlagen der benutzerzentrierten Gestaltung von Computersystemen und diverse Evaluationsmethoden kennen.
Mit unserem kostenlosen Online-Kurs sprechen wir vor allem Personen an, die ein Informatik- oder informatiknahes Studium beginnen möchten oder aktuell bereits absolvieren. Darüber hinaus finden in unserem Kurs all diejenigen, die sich für die Entwicklung benutzerfreundlicher Schnittstellen zwischen Mensch und Computer interessieren, zahlreiche Anregungen.
Wir zeigen Ihnen in unserem kostenfreien OPEN vhb-Kurs, warum eine reibungslose Mensch-Computer-Interaktion so wichtig ist und was eine benutzerzentrierte Gestaltung (User-Centered Design – UCD) eigentlich bedeutet. Sie lernen, welche Rolle Evaluationen und Prototyping im Design-Prozess einnehmen und wie Pilotstudien zur Mensch-Computer-Interaktion durchgeführt werden.
Der Lernstoff wurde möglichst verständlich und abwechslungsreich aufbereitet: Textpassagen wechseln sich ab mit erklärenden Abbildungen und Videos. Auch Informatik-Anfänger werden sich in unserem Kurs sofort zurechtfinden, da spezifisches Fachwissen oder Vorkenntnisse für den Einstieg nicht erforderlich sind. Die einzelnen Kapitel des Kurses bauen aufeinander auf, weshalb Sie diese idealerweise in der vorgegebenen Reihenfolge durcharbeiten.
Jedes Kapitel unseres Gratis-Online-Kurses endet mit einem Quiz, anhand dessen Sie beispielsweise in Lückentexten oder mit Multiple-Choice-Aufgaben Ihren Lernfortschritt selbstständig überprüfen können.
Die Gründe, weshalb Menschen Computer nutzen, sind vielfältig: Manche wollen mithilfe der Geräte Aufgaben effizienter, bequemer und weniger fehleranfällig erledigen. Andere nutzen Computer, um sich schnell informieren zu können oder um Probleme zu lösen. Wieder andere wollen sich einfach nur unterhalten lassen und sich beispielsweise in Spielen mit anderen messen. Allen Anliegen ist eines gemeinsam: Computer werden stets als Werkzeuge begriffen, die unsere Eingaben erfassen und verarbeiten und anschließend Ergebnisse ausgeben sollen. Voraussetzung dafür ist, dass Menschen und Computer ein gemeinsames Zeichensystem verwenden, weil nur so überhaupt eine Interaktion stattfinden kann.
Im ersten Kapitel unseres Online-Lernangebots befassen wir uns mit der Informationsübertragung zwischen Sender und Empfänger sowie mit den Ein- und Ausgabekanälen, die wir bei der Arbeit mit Computern nutzen. Wir werfen dabei auch einen Rückblick auf die Entwicklung von immer mächtigeren Rechenleistungen von Computersystemen und vergleichen diese mit menschlichem Leistungsvermögen. Anhand historischer Ereignisse aus der Luft- und Seefahrt zeigen wir außerdem auf, wie fatal die Folgen sein können, wenn die Mensch-Computer-Interaktion nicht bzw. nicht korrekt funktioniert.
Bei der benutzerzentrierten Gestaltung (User-Centered Design – UCD) handelt es sich um einen mehrstufigen, iterativen Problemlösungsprozess mit dem Ziel einer reibungslosen Interaktion zwischen Mensch und Computer. Im zweiten Kapitel unseres Gratis-Online-Kurses bringen wir Ihnen das Konzept des UCD näher und zeigen Ihnen zudem, welche Anforderungen dieses Konzept an die Designer*innen von Computersystemen und -programmen stellt. Es stellt sich heraus, dass UCD ein komplexer Problemlösungsprozess ist, in dem es unter anderem darum geht, das wahrscheinliche Verhalten der Nutzenden zu prognostizieren und zu einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen, ob bzw. inwieweit diese Prognose mit dem tatsächlichen Nutzungsverhalten übereinstimmt. Dazu bedarf es eines systematischen, strukturierten Vorgehens. Wir stellen Ihnen einige Methoden vor, die den UCD-Prozess unterstützen können, wie zum Beispiel:
Ferner lernen Sie das PACT-Framework (nach Benyon, Turner & Turner, 2005) kennen, dem gemäß Menschen mithilfe von Technologien bestimmte Aktivitäten in verschiedenen Kontexten ausführen. Dabei beeinflussen sich Mensch, Technologie, Aktivität und Kontext gegenseitig (Wechselwirkung), weshalb man im Rahmen des UCD alle vier genannten Komponenten berücksichtigen sollte.
Aus den vielfältigen Anforderungen an ein benutzerzentriertes Design wurde ein standardisierter, strukturierter UCD-Prozess für interaktive Systeme (ISO 9241-210:2019) entwickelt, den wir Ihnen in diesem Kapitel ebenfalls vorstellen. Abschließend legen wir dar, dass es sich bei der Mensch-Computer-Interaktion um ein interdisziplinäres Feld handelt, in das verschiedene angrenzende Wissenschaften hineinspielen – zum Beispiel Aspekte aus der Psychologie, der Soziologie oder der Ergonomie.
Die Evaluation ist ein wesentlicher Bestandteil des Systementwicklungsprozesses, innerhalb dessen sie nach Analyse, Modellierung, Spezifikation und Design & Realisierung den letzten Schritt bildet. Im Rahmen der Evaluation wird das entwickelte Produkt/System geprüft und gemeinsam mit Benutzer*innen getestet. Hierbei sind die folgenden Fragen von zentraler Bedeutung:
Wie man den Evaluationsprozess strukturieren und systematisch durchführen kann, zeigen wir exemplarisch anhand des sogenannten ISONORM-Fragebogens. Dabei gehen wir auch auf den AttrakDiff-Fragebogen ein (Hassenzahl, Burmester & Koller, 2003), mithilfe dessen man erfassen kann, wie Benutzer*innen die Bedienbarkeit und das Aussehen eines Produkts/Systems bewerten bzw., allgemein gesprochen, wie viel Freude sie an der Nutzung eines Produkts/Systems haben.
Wir befassen uns in diesem Kapitel außerdem mit Prototypen und stellen Ihnen die Verfahren Prototyping und Rapid Prototyping vor, die im Software-Engineering eine wichtige Rolle spielen. Ein Prototyp kann bereits aus einer ersten System-Beschreibung bestehen und – in mehreren Abstufungen – bis hin zu einem komplett funktionsfähigen Modell ohne Benutzeroberfläche reichen.
Nachdem Sie im dritten Kapitel bereits gelernt haben, warum die Evaluation so wichtig für den Software-Entwicklungsprozess ist, steigen wir im vierten Kapitel unseres Gratis-Online-Kurses etwas tiefer in diese Thematik ein. Sie erfahren unter anderem …
Zunächst stellen wir Ihnen einen grundlegenden Evaluationszyklus mit all seinen Einzelschritten vor – von der Festlegung der Kriterien und Leistungsnormen (Operationalisierung) bis hin zur Beurteilung der Ergebnisse und der Ableitung von Anpassungen/Verbesserungen (Synthese). Zudem erhalten Sie einen Überblick über die im UCD üblicherweise genutzten Evaluationsmethoden. Wir widmen uns in diesem Kapitel weiterhin dem Thema Pilotstudien, die man auch als Prototypen einer Evaluation bezeichnen kann. Da auch bei Evaluationen viele Dinge schiefgehen können, sollte man – insbesondere in kritischen Szenarien – zusätzliche Testläufe in Form von Pilotstudien durchführen.
Heute gibt es eine ganze Reihe von gesetzlichen Bestimmungen, Normen, Regelsammlungen und herstellerspezifischen Guidelines, die einen Rahmen für Ergonomie, Ästhetik, technische Realisierbarkeit und Corporate Design von Systemen vorgeben und die es für Software-Ingenieur*innen bei der Systementwicklung zu beachten gilt. Die Einhaltung all dieser Regelungen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich ein gut bedienbares und effektiv einsetzbares System im Sinne eines UCD entsteht.
Im letzten Kapitel unseres kostenfreien Online-Kurses zeigen wir Ihnen, wie Usability-Expert*innen im Rahmen der Expertenevaluation bei der Überprüfung einer Software oder eines Systems vorgehen und auf welche Methoden sie dabei zurückgreifen. Betrachtet werden hierbei insbesondere die Konsistenzprüfung, das Prinzip des Cognitive Walkthrough und die heuristische Evaluation.
Zuletzt sind Sie selbst gefragt: Im Rahmen der letzten Übung in unserem Kurs haben Sie die Möglichkeit, einige Systeme und Schnittstellen selbst heuristisch zu evaluieren. Viel Erfolg!
… haben Sie ein Bewusstsein dafür entwickelt, warum eine reibungslose Mensch-Computer-Interaktion wichtig ist.
… wissen Sie, was User-Centered Design (UCD) bzw. eine benutzerzentrierte Gestaltung bedeutet und welche grundlegenden Methoden dabei zum Einsatz kommen.
… kennen Sie den Ablauf des UCD-Prozesses.
… haben Sie Einblicke in Evaluationsprozesse, in den grundlegenden Evaluationszyklus und in die Besonderheiten einer Expertenevaluation erhalten.
Melden Sie sich zu unserem kostenlosen Online-Kurs über die „Grundlagen der Mensch-Computer-Systeme“ an und lernen Sie mehr über die Interaktionen zwischen Menschen und Computern.
Prof. Dr. Marc Eric Latoschik
Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Computer-Interaktion (Informatik IX)
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Prof. Dr. Arndt Balzer
Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Mit ihrem offenen und kostenfreien Online-Kursprogramm OPEN vhb bietet Ihnen die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) noch mehr Weiterbildungsmöglichkeiten rund um die Themen Informatik und Digitalisierung – zum Beispiel:
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