Nachdem Sie in Kapitel 3 gelernt haben, was ein Wirkmodell ist, welche Elemente es enthält und wie man ein solches Modell entwickelt, geht es nun um die Frage, wie sich die in einem Wirkmodell definierten Wirkungen in der Praxis nachweisen lassen. Hierfür bedient man sich der Wirkungsanalyse, im Rahmen derer die Wirkungen (= Outcomes) eines Wirkmodells zunächst mittels des Verfahrens der Operationalisierung in erfassbare (d.h. messbare) Indikatoren überführt werden. In diesem Zusammenhang stellen wir Ihnen auch verschiedene Skalenarten vor, die bei der anschließenden Messung der Indikatoren zum Einsatz kommen.
In den folgenden Lektionen dieses Kapitels befassen wir uns eingehender mit verschiedenen Verfahren der Wirkungsanalyse:
Wirkungsorientiertes Monitoring
Das wirkungsorientierte Monitoring ist die grundlegendste Art der Wirkungsanalyse. Im Rahmen des Monitorings sollen die in einem Wirkmodell definierten Wirkungen/Outcomes, die Veränderungen oder Stabilisierungen bei der Zielgruppe des Angebotes darstellen, erfasst werden. Um dies bewerkstelligen zu können, werden mindestens zwei Erhebungszeitpunkte benötigt, zum Beispiel zu Beginn und am Ende einer Maßnahme. Als Erhebungsinstrumente eignen sich grundsätzlich die Selbsteinschätzung oder die Fremdeinschätzung. Wir erklären Ihnen, welche Vorteile die beiden Verfahren haben und wieso diese nach Möglichkeit kombiniert werden sollten. Wichtig zu wissen ist weiterhin, dass mittels eines wirkungsorientierten Monitorings zunächst nur eine Veränderung (oder Stabilisierung) dargestellt werden kann – ein kausaler Wirkungsnachweis wird nicht erbracht. Wie man eine Wirkung schließlich auch kausal nachweisen kann, erfahren Sie in der nächsten Lektion unseres kostenfreien Lernangebots. Auch wird am Ende auf die Methode der Wirkungsplausibilisierung eingegangen, die eine mögliche Alternative für ein Black-Box-Design darstellt.
Black Box: Kausaler Wirkungsnachweis
In diesem Abschnitt von Kapitel 4 demonstrieren wir am Beispiel eines sozialen Dienstleistungsangebots, wie sich mit der sogenannten Black-Box-Analyse eine Wirkung kausal nachweisen lässt. Dabei lernen Sie, dass für die Erbringung eines kausalen Wirkungsnachweises im Bereich der Sozialen Arbeit eine Vergleichsgruppe benötigt wird. Mit dem Propensity Score Matching und dem Wartekontrollgruppendesign stellen wir Ihnen zwei Verfahren vor, mithilfe derer sich Vergleichsgruppen bilden lassen.
White Box: Wirkmechanismen erkennen
Während man im Rahmen der Black-Box-Analyse untersucht, ob eine bestimmte Maßnahme eine Wirkung erzielt, versucht man mit der sogenannten White-Box-Analyse herauszufinden, wie eine nachgewiesene Wirkung entstanden ist bzw. welche Wirkmechanismen ihr zugrunde liegen. In dieser Lektion gehen wir genauer auf das Verfahren der White-Box-Analyse ein und zeigen Ihnen dabei auch, welche Forschungsmethoden bei der der White-Box-Analyse zum Einsatz kommen.
Effizienz in der Sozialen Arbeit
In den vorangehenden Lektionen haben Sie erfahren, wie sich die Wirkung einer Maßnahme kausal nachweisen lässt und wie man herausfinden kann, welche Wirkmechanismen einer Wirkung zugrunde liegen. Nun widmen wir uns der Frage der Effizienz. Wir stellen Ihnen den Ansatz des Social Return on Investment vor und zeigen Ihnen anhand eines Beispiels aus dem Bereich Obdachlosigkeit, wie sich mithilfe dieses Ansatzes die Effizienz einer Maßnahme ermitteln lässt.
Der Wirkungsradar
Zum Abschluss von Kapitel 4 spannen wir anhand des IPE Wirkungsradars die Klammer um die bisher in diesem Kapitel vorgestellten Arbeitsschritte und Methoden. Im Sinne einer empirisch-methodischen Toolbox unterstützt der IPE Wirkungsradar ein stufenweises Vorgehen bei der Wirkungsanalyse in den verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit, wobei bewusst eine fachliche und sehr praxisorientierte Perspektive der Wirkungsorientierung eingenommen wird.