Bei der benutzerzentrierten Gestaltung (User-Centered Design – UCD) handelt es sich um einen mehrstufigen, iterativen Problemlösungsprozess mit dem Ziel einer reibungslosen Interaktion zwischen Mensch und Computer. Im zweiten Kapitel unseres Gratis-Online-Kurses bringen wir Ihnen das Konzept des UCD näher und zeigen Ihnen zudem, welche Anforderungen dieses Konzept an die Designer*innen von Computersystemen und -programmen stellt. Es stellt sich heraus, dass UCD ein komplexer Problemlösungsprozess ist, in dem es unter anderem darum geht, das wahrscheinliche Verhalten der Nutzenden zu prognostizieren und zu einem späteren Zeitpunkt zu überprüfen, ob bzw. inwieweit diese Prognose mit dem tatsächlichen Nutzungsverhalten übereinstimmt. Dazu bedarf es eines systematischen, strukturierten Vorgehens. Wir stellen Ihnen einige Methoden vor, die den UCD-Prozess unterstützen können, wie zum Beispiel:
- Feldstudien
- Analyse der Benutzer*innen-Anforderungen
- Iteratives Design
- Aufgaben-Analysen
- Fokusgruppen
- Formale heuristische Evaluation
- Benutzer*innen-Interviews
Ferner lernen Sie das PACT-Framework (nach Benyon, Turner & Turner, 2005) kennen, dem gemäß Menschen mithilfe von Technologien bestimmte Aktivitäten in verschiedenen Kontexten ausführen. Dabei beeinflussen sich Mensch, Technologie, Aktivität und Kontext gegenseitig (Wechselwirkung), weshalb man im Rahmen des UCD alle vier genannten Komponenten berücksichtigen sollte.
Aus den vielfältigen Anforderungen an ein benutzerzentriertes Design wurde ein standardisierter, strukturierter UCD-Prozess für interaktive Systeme (ISO 9241-210:2019) entwickelt, den wir Ihnen in diesem Kapitel ebenfalls vorstellen. Abschließend legen wir dar, dass es sich bei der Mensch-Computer-Interaktion um ein interdisziplinäres Feld handelt, in das verschiedene angrenzende Wissenschaften hineinspielen – zum Beispiel Aspekte aus der Psychologie, der Soziologie oder der Ergonomie.